Monatsarchiv für August 2025

Bild des Monats August 2025

25. August 2025

Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) ist ein Schmetterling aus der Familie der Ritterfalter (Papilionidae) und ist in Deutschland eine besonders geschützte Art gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG. Dieser majestätische Großfalter zählt zu den schönsten europäischen Tagfaltern und ist mit einer Flügelspannweite von bis zu 8,6 cm neben dem Segelfalter einer der größten Tagfalter im deutschsprachigen Raum sowie einer der größten Schmetterlinge Mitteleuropas.Insgesamt gibt es jährlich von ihm zwei bis drei Generationen, wobei die erste Generation bereits Ende April und die dritte Generation in warmen Regionen auch noch im September anzutreffen ist. Die erste Generation eines Jahres ist gelb und schwarz gemustert und hat eine blaue Binde mit roten Augenflecken an der Innenseite der Hinterflügel. An diesen Hinterflügeln stehen kurze, schwarz gefärbte “Schwänzchen“ ab. Bei den weiteren Generationen eines Jahres sind die Flügelfarben sogar etwas kräftiger ausgebildet.

Der Lebensraum der Raupen

Der Lebensraum der gefräßigen Raupen befindet sich vor allem in Biotopen und naturnahen Gärten, in denen Doldengewächse (Möhren, Dill, Fenchel, Pastinak, usw.) angebaut werden. Hier legen die weiblichen Schmetterlinge ihre Eier einzeln ab, um für eine ausreichende Nahrung der Raupen zu sorgen.

Die ausgewachsenen, unbehaarten Raupen des Schwalbenschwanzes werden ca. 45 mm lang, haben eine grüne Grundfärbung mit schwarzen Querstreifen und gelben oder orangeroten Punkten. Wenn sich die Raupen bedroht fühlen, stülpen sie eine orange gefärbte Nackengabel aus, die zur Abwehr einen Duftstoff absondert, welcher Ameisen, Schlupfwespen und andere Parasiten abschrecken soll.

Die Raupen verpuppen sich zu grünen bzw. braungrauen Gürtelpuppen und verbringen im Frühjahr und Sommer bis zum Schlüpfen als Schmetterling eine Puppenruhe von 12–19 Tagen. Findet die Verpuppung allerdings erst ab Mitte August, also bei Tageslängen von unter 15 Stunden statt, legen die verpuppten Raupen eine “Diapause“ ein und überwintern als Puppe um letztendlich im nächsten Frühjahr zu schlüpfen.

Ein gefräßiger Gartenbewohner

Fotograf Peter Müller war sehr erfreut, als er vor einigen Wochen eine Raupe dieses Schmetterlings in seinem Garten vorfinden konnte. Sie befand sich mehrere Tage an wechselnden Standorten auf einem Dillstrauch, um sich die nötigen Kraftreserven für die Verpuppungs-Phase anzufressen. In dieser Zeit gelangen dem Fotografen mehrere beeindruckende Komplett- und Porträtaufnahmen der Raupe.

Zum Erhalt des Fortbestehens des “Schönen Ritters“, wie Kenner den Schwalbenschwanz nennen, ist es also äußerst wichtig, dass wir vermehrt auf Vielfalt in unseren Gärten (Biodiversität) setzen und auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten. Ebenso sollte man die entsprechenden Pflanzen, welche der Schwalbenschwanz zu seiner Ernährung bevorzugt, nicht in den “Herbstputz“ des Gartens mit einbeziehen, da sich in diesen womöglich verpuppte Raupen zum Überwintern befinden. Sie sind meist nicht leicht zu erkennen, da sie sich eventuell auch in Bodennähe zurück gezogen haben könnten.

Text und Foto: Peter Müller

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